nebenbei

hostpoint hat probleme

 

Daten am Rande des
Nervenzusammenbruchs oder
„Hostpointchen und
die 666 bösen Server“

 

Tja, Kinders… eine lustige Geschichte ist das und ein lustiger Neustart nach bald 15 Monaten.

Dass die Server bei Hostpoint immer langsamer werden ist dank Google ja kein Geheimnis mehr. Dass der Kundendienst lahmt, hab ich durch konsequentes Ignorieren der Probleme – respektive stilles Zähneknirschen – bisher nicht am eigenen Leib erfahren. Aber jetzt hat der Tropfen dem Fass die Krone ins Gesicht gehauen!

Also, der Reihe nach, so wie ich es erlebt habe: erst mal war alles gut. Guter Service, schnelle Server, ausreichend Speicherplatz. Echt, es war da wirklich mal super! Doch dann will man höher raus und installiert eine zentrale Storage-Lösung. Alle freuen sich über 10GB Speicherplatz und das wär ja auch gut so, wenn die Scheisse nicht eines schönen Jahres zu Weihnachten plötzlich abrauchen würde. Und damit beginnt der Abstieg, wie er via Google x-fach nachzulesen ist. Die Tragödie nachzuerzählen erspare ich mir und dem Leser…

In der letzten Zeit allerdings nimmt die Sache aber so bizarre Züge an, dass sich eine kleine Geschichte lohnt: seit einem Jahr bereits konnte ich per ftp nur noch mit Unterbrechungen und Timeouts hochladen. Als ich im ftp-Client alle fortgeschrittenen Funktionen wie Komprimierung, parallele Verbindungen und solcherlei deaktiviert habe, konnte ich dann sogar wieder files grösser als 80kB ohne Abbruch raufladen. Na, ich hab mir jedenfalls langsam einen neuen Hoster gesucht, gefunden und wollte vorgestern wenigstens mal meinen blog umziehen. Klar, denkt man, zweimal 20 Minuten ftp, Datenbank übertragen, Einstellungen anpassen, DNS umstellen – gegessen ist die Sache.

Aber denkste! Ich habe meine Rechnung ohne Hostpoint gemacht: mittlerweile kann ich zwar wieder files hochladen – aber nicht mehr runter! ftp-Transfers bleiben einfach hängen… Also, genaugenommen nicht alle – manchmal, wenn ich mich nach fünf Minuten neu einlogge, kann ich tatsächlich EIN file runterladen. Wie seltsam! Nun gut, es ist gegen Mitternacht, also noch schnell den Support anschreiben mit der Bitte um Lösung und ab ins Bett. Am nächsten Morgen checke ich neugierig meine mail und… nichts! Tote Hose!

Also anrufen, vier mal rausgeworfen werden, dann 15 Minuten in der Warteschlange, dann eine freundliche (ja!) Support-Mitarbeiterin – doch die stellt nach 15 Minuten rumprobieren auch nur fest: sie kommt an die files nicht ran, tar gzip bleibt beim ersten file einfach hängen…!

Weiter geht es also in den second level Support. Bis am Abend werde man antworten, heisst es. Abends checke ich neugierig mein gmail-Account – denn Hostpoint kämpft grad mit furchtbaren Timeouts beim email-Empfang… – und… nichts! Tote Hose!

Bitte? Langsam werde ich ärgerlich. Der Server ist mittlerweile tot was PHP betrifft, von den 360 Domains auf der gleichen Maschine rücken nur noch die statischen ihre Daten raus. Dennoch gibts nicht mal ein trouble ticket. Schon mal was von Monitoring gehört? Die nächste Mail verschicke ich ausser an den Support noch aufs Geratewohl an die Namen der Chefs des Vereins.

Und tatsächlich, am nächsten Morgen meldet sich einer von diesen. Mit einem ziemlich bizarren Wunsch: ob ich ihm nicht das Passwort für den Master-Account schicken könne?!?!?! Wofür bitte ist denn ‚root‘ gut wenn nicht für solche Probleme? Nun, ich lasse mich ja breitklopfen, auch wenn ich damit gegen die AGB verstosse. Hätte ichs nicht getan, könnte ja einer behaupten, ich sei nicht kooperativ. Und ein bisschen authentisiert hat er sich ja, indem er die email-Adresse des Rechnungskontakts erwähnt hat… Man möchte hoffen, damit komme nun Schwung in die Sache, aber nein! Bin ich doch so blöd und schneide mich in den eigenen finger. Ein Tippfehler in dem Passwort, welches der Administrator eigentlich gar nicht brauchen sollte… Jedenfalls steht die Sache jetzt still.

Ich gebs ja zu: irgendwie geht es ums Prinzip. Verloren hab ich eigentlich nicht viel. Die hochgeladenen Bilder der letzten aktiven Wochen und die letzte template-Anpassung – nix, was sich nicht rekonstruieren liesse – deswegen hab ichs ja auch nicht ultrakonsequent gesichert. Irgendwie hofft man doch, das Backup, welches die Firma anpreist und angeblich auch anfertigt, sei einigermassen zuverlässig. Doch wehe denen, die sich darauf verlassen – und wehe der Firma Hostpoint, wenn sie so einen Stunt mal mit einer etwas wehrwilligeren Person oder Firma durchziehen wollen.

Ich setzte jedenfalls mal einen Grabstein für meine Daten: Du warst ein hübsches kleines Template, auch wenn Du deine Probleme mit dem Internet Explorer hattest – aber wer hat das schon nicht… Ich hoffe, die verschollenen Fotos begleiten Dich auf Deinem letzten Weg!

R.I.P!

 

PS: Die Daten, die Du gerade liest, haben gerade eben noch friedlich geschlummert – auf einem zentralen Storage… :)

 

UPDATE 06.09.07 – 10:00

Hurra, sie habens doch noch geschafft. Ich kann tatsächlich Daten per FTP abholen! Bin allerdings noch zuhause und muss grad gehen – also werde ich die Komplettsicherung erst am Mittag im Büro machen.

 

UPDATE 06.09.07 – 13:30

Hmmm… Nicht zu früh freuen. Jetzt ist der FTP-Server nicht mehr erreichbar… Statische Seiten gehen noch, kein PHP.

 

UPDATE 06.09.07 – 13:45

FTP ist wieder da, Transfer läuft, Daumen wird gedrückt. Eigentlich hätt ich ja klügeres zu tun… :)
Interessant an der Sache ist vor allem, wie die trouble tickets rumhüpfen. Das ist im Moment meine grösste Kritik an Hostpoint. Steht dazu, dass der Karren im Dreck steckt. Informiert offensiv. Genau das hat Euch früher glaubwürdig gemacht.

 

UPDATE 06.09.07 – 23:30

Wahnsinn! Backup geglückt! Bye bye Hostpoint!

2 Comments

  1. Dass die Server bei Hostpoint immer langsamer werden ist dank Google ja kein Geheimnis mehr.

    Wo bei Google sieht man das?

  2. tja, horst… stell doch einfach mal diese frage an google: http://www.google.com/advanced_search?q=hostpoint+probleme&hl=en&lr=&safe=off&as_qdr=m

    du kannst natürlich den zeitraum auch ausweiten auf die letzten zwei jahre. aber dann wirds einfach unübersichtlich… :)

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