elektronisches fliegen

PPM-to-Spektrum Modul

Dieser Artikel beschreibt, wie man mit einer Graupner MX-16(R) (oder Verwandten) ein Spektrum Bind-n-Fly (R) Gerät steuern kann. Thema ist nur die elektronische Verbindung und die Übersetzung der Übertragungs-Protokolle mit Hilfe eines Mikrokontrollers. Die Programmierung der Fernsteuerung für den Einsatz mit dem Spektrum(R)-Modell spreche ich hier nicht an.

Manchmal muss der Mensch auch bei Regenwetter seinen inneren Modellpiloten rauslassen können. Häufig lässt sich der Juckreiz mit ein wenig Simulatorfliegen erfolgreich besänftigen. Bei stärkerem Reiz kommt aber der Moment, da muss ein richtiges Modell ran.

Für diese Momente hat Blade den NanoCPX gemacht. Das ist soweit ganz schön, nur sind leider die ganzen Blade Helis mit Spektrum-Empfängern ausgerüstet. Zum Fliegen brauche ich also eine Spektrum-Fernsteuerung. Die gibts von 89CHF an aufwärts, aber wenn man wenigstens eine Gas- und Pitchkurve programmieren möchte, sind schon gegen 300CHF fällig. Ausserdem hab ich schon genug Kram, ich brauche nicht noch eine Fernsteuerung.

nanocpx

Mmmmmhhhmmmm…!

Die Lösung

Es handelt sich um ein Sender-Modul, welches ein konventionelles PPM-Signal, wie es an der Lehrer-Schüler-Buchse der meisten Fernsteuerungen anliegt, in das digitale serielle Protokoll übersetzt, mit dem ein Spektrum-Sendemodul gesteuert werden kann. Damit kann ich nun mit meiner eigenen Fernsteuerung jedes Modell mit Spektrum-Empfänger steuern.

Man nehme

  • ein Spektrum-Sendemodul aus einer Spektrum-Billig-Funke
    es gehen auch die Mickymaus-Sender, alle haben vergleichbare Sendemodule
  • ein Arduino, praktischerweise gleich ein 3.3V Modell, zb. Arduino Pro Mini
    dann kann man die Spannungsversorgung für Sendemodul und Arduino brauchen
  • einen Spannungsregler 3,3V
    falls man der Funke nur 5V zur Verfügung hat, ist ein LowDrop-Regler nötig
  • allenfalls einen Pegelwandler zur Aufbereitung der schwächlichen Graupner-Signallevel

und ein bisschen Elektronik-Kleinkram, natürlich.

Man lese

ausführlich und lange, wenn dann der Kopf dreht, ist man bereit, mit dem Nachbau zu beginnen.

Man versuche

erst mal das ganze auf dem Breadboard zum laufen zu bringen. Wenn der Arduino einfach nicht synchronisieren will, liegts vermutlich daran, dass Graupner bei der MX-16 (und scheinbar auch bei ähnlichen Verwandten) relativ niedrige Signalpegel ausgibt, welche der Arduino nicht korrekt auswerten kann. Man kann mit mehr (siehe MX12 und Flugsimulator) oder weniger (siehe SBUS Signal Inverter) Aufwand das Signal aufbereiten. Bei der Aufbereitung wird das Signal invertiert, dies kann im Arduino-Sketch aber kompensiert werden, indem entweder auf der steigenden oder fallenden Flanke getriggert wird (siehe Zeile 127/128). Am einfachsten versucht man einfach, welche Version funktioniert, alternativ schaut sich der entsprechend ausgerüstete Tinkerer das Signal einfach mit dem Oszilloskop an.

Man verbinde

das ganze nach einem detaillierten Schaltplan, den man sich leider gemäss den vorhandenen Komponenten selber aus den Fingern saugen muss. Es gibt zu viele mögliche Kombinationen von Komponenten, als dass man einen allgemeingültigen Schaltplan zeichnen könnte. (Mal ganz abgesehen davon, dass ich das sowieso nur für den Hausgebrauch kann… :) Das hier ist nur eine Doku, kein Step by Step Bericht.

Man programmiere

den Arduino mit folgendem Programm. Hier steht eine ziemlich fortgeschrittene Version der Software, welche das Einlesen des Signals mit hardware-nahen Routinen erledigt.  Um den Code zu verstehen, muss man sich ein wenig mit den Atmel-Interrupt-Handlern auseinandersetzen, dafür läuft die Software zuverlässiger, als wenn man das selbe mit den Möglichkeiten der Arduino-IDE erledigen würde.

man verpacke

das ganze in ein hübsches Kistchen

spektrum modul fertig mit gehäuse

Man fliege

Enjoy! :)

1 Comment

  1. Pingback: Spektrum-Sender im JR Modul |

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