Land Rover

6 – ver(w)irrt am heck

flugversuchHeute weitere Demontage der Wanne mit vielen Erkenntnissen. Angefangen hat es wie so oft mit einer guten Idee. Der Idee nämlich, den Bock nach weitgehender Demontage zur nahgelegenen Hochdruck-Waschanlage zu verladen und dort auf dem Motorenreinigungsplatz einer gründlichen Entfettungskur zu unterziehen. Um bequem auf den Anhänger und zurück zu gelangen, sollte die Fahrfähigkeit solange wie möglich erhalten bleiben. Im Unwissen über die genaue Konstruktion wurde also beschlossen, erst mal die Wanne abzubauen und die Sitzkiste in ihrer namensgebenden Funktion zu belassen.

(Hurra, ich sehe gerade, den Sermon hab ich im letzten Post schonmal geschrieben. Egal, bleibt stehen. Redundanzen sind beim Land Rover erlaubt.)

Abbau Heckwanne – Teil 2

DSC01910Die Befestigung am Schweller wurde also auch noch auf der rechten Seite gelöst. Weiters 10 ziemlich verrostete (habe ich erwähnt, dass Rostlöser ein Wunderwässerchen ist) Schrauben an der Hecktraverse entfernt. Dann die 8 Schrauben unterhalb der Vorderkante der Wanne. Meint man. Aber die Erfahrung lehrt: es müssen nur die jeweils 2 äusseren, vom Radlauf her zugänglichen Schrauben gelöst werden. Die 4 inneren können mitsamt Montagewinkel am Chassis verbleiben, es reicht, wenn man die beiden fetten Schrauben an den mittleren Sicherheitsgurt-Befestigungen löst. (Laaaanger Hebel und kräftiger Ruck von Vorteil. Ich frage mich, ob jemand das Anzugsmoment kennt… ;-) )

UmwegE

auslegeordnungAls hätte ich es mir mit der merkwürdigen Demontage-Reihenfolge nicht schon umständlich genug gemacht, lässt sich der Gott der englischen Autos nun noch einen weiteren Scherz einfallen. Die beiden Schrauben am Montagewinkel vorn rechts, deren Muttern durch den Benzintank unzugänglich sind, reissen mit wenig Kraft aber umso grösserem Vergnügen ab – und dies in einer Weise, dass der Schaft der Schraube unverrückbar im Loch steht und jeder weiteren Demontage trotzt.

umweg, auf umwegen erklärtJetzt also aufgemerkt, ihr Wahnsinnigen, die ihr ähnliches im Schilde führt: Wenn man genau hinschaut, sieht man links und rechts der Schrauben die Enden von zwei Splinten. Diese werden zusammengedrückt, dann haut man einmal kräftig auf die Schraubenreste, die ganze Chose klappert hinterm Benzintank runter und die Heckwanne ist frei zur Demontage. Die beiden Muttern sind, vermutlich wegen der Montageabläufe im Werk, auf einem “angesplinteten” Blechstreifen aufgeschweisst. Ich habs natürlich umständlicher gemacht und erst den Benzintank ausgebaut, bevor ich erkannt habe, wie leicht ich es hätte haben können. Immerhin habe ich bei dieser Gelegenheit wieder mal gesehen, wie ausgesprochen primitv raffiniert diese Biester konstruiert sind. Der Primat in mir will immer wieder den Hut ziehen…

Trennung?

licht am ende des tunnels - heckwanne abgehobenAll dies bewerkstelligt habe ich mittlerweile auch den Werkstattkran mobilisiert und die Wanne seemännisch fachgerecht am Galgen aufgeknüpft. Mit wenig Gerüttel schwebt sie bald fünf Zenitmeter über ihrem angestammten Platz und ich widme mich dem letzten Vergnügen vor der endgültigen Trennung.

heck-wanne, anschlüsse hinten rechtsDer Kabelbaum will noch gelöst werden. Da es schon spät ist, kapituliere ich allerdings vor dem Kabelverhau. Ich habe nicht mehr die Nerven, alles zu dokumentieren und ebensowenig Vertrauen in meinen Verstand, um mich für den Wiederzusammenbau den Unwägbarkeiten eines Stromlaufplans zu überlassen. Also kommt der Esel wieder in den Stall und der Dompteur nach Hause zum Bier.

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