Land Rover

106 – blech, blech, blech

So, der Land Rover-Thread hat lang genung stillgestanden. Ich habe mir versprochen, erst dann wieder einen neuen Eintrag zu schreiben, wenn ich ein Stück fertig lackiertes Blech zeigen kann. Siehe oben! :)

Der letzte Eintrag hat vom Werkstatt-Tag 74 gehandelt, jetzt wäre nach Werkstatt-Zeitrechnung ungefähr der Tag 106 zu verzeichnen. Die Zeitrechnung führe ich ab und zu anhand der Fotos nach. Möglicherweise fehlen also irgendwo noch 4 oder 5 Tage, an denen ich keine Fotos gemacht habe. Aber sei’s drum, ich bin durchaus überrascht, dass ich für den ganzen Blechspass nur ca 35 Arbeitstage gebraucht habe. Mit allen Unterbrüchen durch das reale Leben kam es mir zuletzt wie eine mittlere Ewigkeit vor.

Befund

Der Patient wurde eingeliefert mit tiefem Lochfrass an den äusseren und inneren Kanten der Fussraumbleche und an den unteren Enden  der A-Säulen, am Übergang zu den Füssen der Spritzwand. Ausserdem war an verschiedenen Stellen innen und aussen im oberen Teil der Spritzwand oberflächlicher Rost zu sehen, dessen Tiefgang nicht abschliessend bestimmt werden konnte.

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Behebung

Zur Behebung dieser Unerfreulichkeiten wurde zuerst mal eine Lehre gebaut, um die Füsse der Spritzwand entfernen und zuverlässig wieder an ihren angestammten Ort einschweissen zu können. Dann wurden für jede Seite nacheinander erst die Spritzwandfüsse ausgebohrt, die angefressenen Bleche in sinnvoller Reihenfolge rausgeschnitten, nachgebaut und wieder eingepasst und eingeschweisst. Alles wurde sauber verschliffen und zurechtgeklopft, dann wurde der Oberflächenrost mittels Sandstrahlen und Phosphorsäure entfernt.
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Befriedigung

Alle Arbeiten wurden direkt nach dem Bearbeiten zum ersten mal mit Brantho Korrux Nitrofest gepinselt oder gespritzt. Zuletzt erhielt die ganze Spritzwand nochmals eine komplette Schicht Nitrofest. Als krönender Abschluss folgte noch eine Schicht 2K-Decklack in (mehr oder weniger) der Wagenfarbe.
2012-11-21 16.59.05

 


Ich hatte vorgängig für die A-Säulen, die Fussraum-Bleche und die Füsse Reparaturbleche resp. Ersatzteile von Y.R.M Metal Solutions besorgt. Davon habe ich letztlich nur die Fussteile verbaut. Die Reparaturbleche hätten zwar weitgehend gepasst, sind aber leider nicht 0.8mm stark wie der Bestand, sondern aus 1.5mm stark. Sie haben dadurch genug Festigkeit, dass die Sicken im Fussraum nicht notwendig sind.

Da der Befall letztlich nicht soweit ausgedehnt war, dass ein kompletter Blech-Ersatz nötig gewesen wäre, habe ich mir den Spass gemacht /mich der Herausforderung gestellt, selbst Reparaturbleche in der richtigen Materialstärke anzufertigen, sehr sorgfältig auf Stoss einzuschweissen und innen wie aussen sauber zu verschleifen. Die Resultate sind nicht perfekt, aber ich habe bei der ganzen Übung ziemlich viel über Blechbearbeitung und Schweissen gelernt.