Land Rover

62 – Es rollt

Es ist kaum zu glauben, der Esel steht wieder auf eigenen Füssen. In einem längeren Nachmittag haben wir den Bock wieder auf die Räder gestellt. Im folgenden eine kleine Bildergeschichte. Viel zu sagen gibts dazu eigentlich nicht, mit ein wenig xundem Menschenverstand flutscht’s im Nu.

Das Rohmaterial

Man nehme ein Chassis, verzinkt und schwarz lackiert, dazu zwei Achsen, frisch lackiert und revidiert und ausserdem vier Blattfedern, ebenfalls frisch revidiert und versehen mit PU-Buchsen. Dazu eine grosszügige Dosis verschiedener Kleinteile, neu oder aufgefrischt. Dann wartet man einen schönen, arbeitsfreien Frühlingstag mit lauen Temperaturen ab und macht sich ans Werk.

Aller Anfang ist hinten

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Der einzige erwähnenswerte Umstand entsteht aus der Verwendung der PU-Buchsen. Im Gegensatz zu den klassischen Silents welche aus einem äusseren und einem inneren Metallrohr bestehen, welches mit Gummi ausgegossen ist, sind haben die PU-Buchsen nur ein inneres Röhrchen.

Dieses Röhrchen hat mehr oder minder genau die Länge, die dem Abstand zwischen den Laschen am Rahmen entspricht. Die PU-Buchse selbst ist zweigeteilt und ist insgesamt ein wenig breiter als das Röhrchen. Bei der Montage ist also ein wenig Kraftaufwand gefragt, um die Buchse zwischen die Laschen der Aufnahme zu klemmen. Sinnvollerweise prüft man also zuerst, ob das Röhrchen wirklich passt in der Länge. Danach wird alles grosszügig gefettet und mit Hilfe eines Spanngurts und der Hebelwirkung der Feder an seinen endgültigen Arbeitsplatz befördert. Bolzen durch und voilà!

Der ganze Rest des Prozesses ist nun so selbsterklärend, dass ich mir die Puste spare.

Und das andere Ende

und weiter gehts vorneMontage vordere BlattfedernBlattfedern vorn angeschlagenPU-BuchsenEinbau Vorderachseubi bene ibi paprikafast fertigU-Bolzen vornefast fertig

Die Hinterachse fest am angestammten Platz arbeitet sich’s vorne noch viel motivierter. Und das ist gut, denn angesichts der leicht anderen Geometrie der Federaufnahmen verhalten sich die vorderen PU-Buchsen beim Einbau ein wenig widerspenstig. Mit Hilfe eines zweiten Bolzens zum Gegenhalten funktioniert das Spanngurt-Hebelarm-Prinzip hier aber auch wunderbar.

Die U-Bolzen der Vorderachse sind im Gegensatz zur Hinterachse übrigens nicht alle identisch. Vielleicht bin ich zu doof oder der Lieferant hat geschlafen, jedenfalls ist einer der neuen Bolzen falsch und der alte Bolzen muss rezykliert werden. Ansonsten gestaltet sich die Angelegenheit aber ebenfalls erfrischend unproblematisch. Mal sehen, wo der Esel bei Zusammenbau zurücktritt…

Es rollt!

Chassis rollt!

Was soll ich sagen? Dank der Aktion von kürzlich, die uns einen Achsschenkel gekostet hat, der noch nicht wieder zum Dienst antreten konnte, musste der Esel die erste Nacht noch auf Knien verbringen. Dann hat der Chef sich erbarmt und provisorisch die alten Achsschenkel angeschraubt und mit Naben versehen, damit der Esel wieder auf allen Vieren stehen kann. Welch ein Anblick… *wischt sich gerührt ein Tränchen weg*

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