Land Rover

54 – das grosse schwarze

Ein Meilenstein! Das Chassis ist lackiert. Zweieinhalb Liter Brantho Korrux 3in1 verwandeln den Silberfisch in eine schwarze Schönheit und verlängern den Korrosionsschutz von geschätzen 25 auf 50 Jahre. Das ist fast so einfach wie Eins, Zwei, Drei und nur ein klein wenig aufwendiger.

Eins

IMAG1340Voraussetzung für ein glückliches, langes und schwarzes Land Rover-Chassis-Leben ist, dass das Schwarz auf dem Zink einigermassen hält. Farbe auf Zink, das ist so ein Ding, das braucht viel Liebe. Die erste Zuwendung erhält das Chassis in Form von Phosphorsäure. Die Phosphorsäure wird mit der Spritzpistole aufgetragen und darf sich 30 bis 40 Minuten im Zink festbeissen. Dann wird das ganze  abgewaschen und der Rahmen bis in die letzte Ritze gründlich geflutet. Kurz nach dem Abspülen erscheinen die grossflächigen Kristallstrukturen des Zink besonders schön. Zink reagiert gern mit Wasser und dies umso lieber, wenn es frisch mit Säure maltraitiert wurde. Überall, wo Wasser für eine Weile stehen bleibt, bildet sich eine kreidige, weisse Schicht von irgendwelchen Zinksalzen, welche die Haftung vermutlich nicht gerade verbessern. Gut Abtrocknen zahlt sich aus, wie ich in einigen Ecken feststellen darf.

Zwei

IMAG1355Am nächsten Tag kommt die erste Schicht Schwarz drauf. Das 3in1 Zeug ist ziemlich fies zu spritzen. Eine ganz glatte Oberfläche erhält man nur, ausschliesslich und genau in dem Moment, wo gerade ein ganz klein wenig zuviel Farbe auf der Oberfläche angekommen ist. Das bedeutet, dass man die Pistole mit der Konstanz eines Roboters führen muss. Für einen blutigen Anfänger wie mich natürlich ein Klacks – immerhin dürfte überall genug Farbe drauf sein.  Abgesehen von einem der Zapfen für die Stossdämpfer, dem es gelungen ist, sich zweimal einem deckenden Farbauftrag zu entziehen. Soll das Mistding meinetwegen eben wegrosten…

Drei

IMAG1356 Tag Drei bringt eine zweite Schicht 3in1 und die Erkenntnis, dass ich vorerst mal ziemlich weitgehend genug schwarze Farbe gesehen habe. Eine kurze Rundschau in der Werkstatt verspricht baldige Entlassung aus der bunten Welt der schwarzen Farbe. Es ist nämlich gar nicht so sehr das Pistolenschwingen, was müde macht. Es ist das Aufrühren der gottlos zähen Farbe im 5-Liter-Eimer, das Umfüllen, Verdünnen, Zurückfüllen, Pistole durchblasen, zerlegen bis in den hintersten Winkel, alles auswaschen, trockenblasen, mit den Handschuhen irgendein kleines Schiessteil einmal runterfallen lassen, wieder zusammensuchen, zusammenbauen und wegräumen. Das alles natürlich mit der Atemschutzmaske auf dem Kopf und nur, um zuletzt in einer Ecke ein Teil zu finden, was auch noch hätte lackiert werden müssen…

Der Lackierständer, den wir gebaut haben, hat sich übrigens bewährt. Zum Lackieren wird der Rahmen erst mal hingelegt. Nun werden alle Flächen, die im aufrechten Zustand nach unten zeigen, lackiert. Dann wird die Sache liebevoll (oder meinetwegen auch ruppig, ganz nach Charakter…) aufgerichtet und die restlichen Flächen erhalten ihren Schuss Farbe. Wenn man die Pistole dabei richtig führt, kann man Overspray auf bereits lackierten Flächen weitgehend vermeiden. Als praktischer (und ungeplanter) Nebeneffekt des Ständers erweist sich, dass man das Chassis mittles zweier Rollwägelchen elegant aus dem Weg schaffen kann. Denn im Weg ist das Trumm praktisch immer…

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